Stipendium 2020
Im Jahr 2020 wurden neun Stipendienplätze vergeben. Stipendiatinnen und Stipendiaten waren Amne, Asim, Aws, Aymen, Danial, Evy-Jolie, Kevser, Manar und Shahd von der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli - CR² (Jahrgangsstufen 9, 10, 11, 13). Als Bildungspatinnen und Bildungspaten haben sich Daniel, Delia, Friederike, Helena, Hendrik, Inga, Katharina, Nicole und Simone engagiert.
Das gemeinsame Jahr hat am 14. Januar mit einem Kennenlerntreffen in der Pädagogischen Werkstatt begonnen. In diesem Rahmen wurden erste Verabredungen zwischen den Stipendiat*innen und ihren Bildungspate*innen getroffen. Im Anschluss haben sich manche z.B. zum Schlittschuhlaufen, für einen Besuch im Berliner FUTURIUM, zu einem Kinobesuch oder zu einem Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Verabredet wurden auch die Termine für die monatlichen Treffen der Stipendiat*innen mit den Programmleiterinnen in der Pädagogischen Werkstatt. Zu jedem Treffen ist ein kurzes Input zu Themen geplant, die für die Stipendiat*innen relevant sind. Teil dieser regelmäßigen Treffen ist es auch zu Besprechen wo die Stipendiat*innen stehen und was sie sich wünschen.
Während des Kennenlerntreffens haben die Stipendiat*innen erzählt welche Kurse sie in ihrer Freizeit gerne besuchen möchten: Biologie Nachhilfe, Schreibkurs, Fechten, Malereikurs. Darüber und über ihre schulischen Ziele in dem kommenden Jahr werden sie Ende Januar mit ihren Bildungspat*innen während einer zweitägigen Bildungsfahrt nach Potsdam nachdenken. Im Fokus dieser Reise stehen neben der Erarbeitung der Jahresziele auch die Stärkung der Gruppe und die konkrete Gestaltung des gemeinsamen Stipendienjahres.
Bildungsfahrt Potsdam
Die Stipendiat*innen, ihre Bildungspat*innen und die Leiterinnen des Stipendienprogramms sind am 25. und 26. Januar nach Potsdam gefahren. Im Vordergrund dieser Bildungsreise stand die Erarbeitung der individuelle Jahresziele der Stipendiat*innen, wie auch die gemeinsame Erarbeitung von thematischen Schwerpunkten, denen die gesamte Gruppe inhaltlichen während des Stipendienjahres nachgehen möchte. Ein geführter Stadtrundgang durch Potsdam, Gruppenübungen und Spiele stärkten die Gruppe und vertieften das gegenseitige Kennenlernen.
Als gemeinsame Themenschwerpunkte für das Jahr haben die Jugendlichen folgende gewählt:
▪ Empowerment: Selbst- und Fremdwahrnehmung, Stärkung des Selbstbewusstseins. ▪ Kommunikation und Rhetorik / gewaltfreie Kommunikation: Wie trete ich am besten auf? Wie kann ich meine Gefühle äußern und mit diesen umgehen? Kritischer Umgang mit Medien? ▪ Erster und zweiter Weltkrieg (Nürnberg, Krakow, Sachsenhausen): Geschichtlicher Hintergrund, Aufklärung, mit Betroffenen sprechen und in Kontakt kommen. ▪ Malerei: Psychologie der Malerei
Als Gruppenaktivitäten sind u.a. ein Workshop zum Thema Selbst- und Fremdwahrnehmung (geleitet von der Bildungspatin Simone Endres) und eine Führung durch das Auswärtige Amt (von der Bildungspatin Nicole Gonsior) geplant.
Methodenworkshop
Unter dem Titel „Selbstpräsentation: Tipps und Strategien“ fand am 4. März 2020 ein Methodenworkshop für die Stipendiat*innen in der Pädagogischen Werkstatt statt. Geleitet wurde er von einer Lehramtsstudierenden, die Teil des Projekts Studierende machen Schule ist. Studierende machen Schule gibt es seit 10 Jahren in Berlin. Das Bildungsprogramm verschreibt sich der Konzeption, Organisation und Durchführung eines umfangreichen Workshop- und Kursangebots an Schulen.
Während eines Nachmittags bekamen unsere Stipendiat*innen eine Auffrischung in ihren methodischen Kompetenzen bezogen auf das Thema Selbstpräsentation. Sie konnten ihre Präsentationsfähigkeiten entlang verschiedener selbst überlegter und vorgegebener Fragestellungen ausprobieren und erhielten Tipps und Strategien für ein Gelingen von Präsentationen.
Ein darauf aufbauenden Workshop zur Vorbereitung auf mündlichen Prüfungen ist in Planung.
Das Stipendienprogramm in Zeiten der Covid-19-Pandemie
Das Stipendienprogramm lebt von persönlichen Begegnungen, die aufgrund der Covid-19-Pandemie ab Mitte März in ihrer physischen Natur leider nicht möglich waren. Deshalb haben auch wir in dieser Zeit auf online Ressourcen zurück gegriffen und uns mit den Stipendiat*innen und den Bildungspat*innen über Konferenzschaltungen ausgetauscht. Besonders für die Stipendiat*innen war es wichtig darüber zu sprechen, wie alle ihren Alltag in dieser veränderten Situation strukturieren, vor allem hinsichtlich des Lernens und der Selbstmotivation.
Nach einigen Online-Treffen wurde es im Mai endlich wieder möglich sich, unter Einhaltung der Abstandsregelung, mit den Stipendiat*innen und ihren Bildungspat*innen physisch zu treffen. Eine Erleichterung für alle! Ende Mai kamen die Stipendiat*innen für ihr monatliches Reflexionsgespräch zu uns in die Pädagogischen Werkstatt, Anfang Juni fand ein gemeinsames Treffen aller Stipendiat*innen und Bildungspat*innen statt. Der Schwerpunkt beider Treffen lag auf den Jahreszielen der Stipendiat*innen, die sie sich während der Bildungsfahrt nach Potsdam zu Beginn des Jahres gesetzt hatten. Die Binome haben sich die Ziele erneut angeschaut, diese den jetzigen Gegebenheiten angepasst und ihre Überlegungen der gesamten Stipendiengruppe vorgestellt.
Drei unserer Stipendiat*innen haben im Juni ihr Abitur geschrieben. Ihnen steht es nun bevor, sich eingehender mit ihren Studienwünschen zu befassen und sich bei den Universitäten ihrer Wahl zu bewerben. Ihren Bildungspat*innen unterstützten sie dabei. Eine Stipendiatin möchte Bauingenieurwesen studieren, die anderen beiden haben sich für ein Psychologiestudium entschieden.
Unsere jüngeren Stipendiat*innen freuen sich, dass wieder Unterricht stattfindet, wenn auch in eingeschränkter Form und in kleinen Lerngruppen. Die Stipendiat*innen berichten, dass sich unter den derzeitigen Bedingungen Hobbys, wie z.B. Sport, besser in den Alltag einbinden lassen. So hat ein Stipendiat das Fechten für sich entdeckt. Andere Stipendiat*innen begeistern sich für Volleyball, Tischtennis oder Squash. Auch der Wunsch einen Kochkurs zu besuchen ist als neues Ziel hinzugekommen.
Zurück aus der Sommerpause
Für Ende August war ein gemeinsames Picknick der Stipendiat*innen auf dem Tempelhofer Feld geplant. Da das Wetter uns einen Streich gespielt hat, haben wir dieses Treffen auf den Campus Rütli verlegt. Neben dem gemeinsamen Essen und Spielen haben einige Stipendiat*innen die gemeinsame Zeit genutzt, um darüber nachzudenken, wie die anstehende Ausschreibung des Stipendienprogramms 2021 gestaltet werden kann. Für den Infostand, der im September in der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli aufgebaut sein wird, haben sie ein Plakat gestaltet. Sie selbst werden an bestimmten Terminen dort ihre Mitschüler*innen über das Programm informieren. Zusätzlich erhalten die Klassenstufenleiter alle nötigen Bewerbungsunterlagen, die sie in den Klassen verteilen.
Workshop Abstrakt Malerei
An einem Samstag im September haben sich unsere Stipendiat*innen in der Pädagogischen Werkstatt mit der Künstlerin, Modedesignerin und Lehrerin Vivienne Appelius getroffen, die ihnen einen Einblick in die abstrakte Malerei gegeben hat.
Video-Lesesalon
Die monatlichen Austauschtreffen der Stipendiat*innen finden, aufgrund der erneut gestiegenen Ansteckungsgefahrt mit dem COVID-19-Virus, seit Oktober wieder online statt. Diese Treffen stehen nun und bis Ende des Jahres unter dem Motto „Lieblingsbuch“. Bei jedem Treffen stellen zwei Stipendiat*innen der Gruppe ihr Lieblingsbuch vor. Begonnen haben wir mit Josie Silvers Liebesgeschichte „Ein Tag im Dezember“ und Jens Sonettens Buch „Selbstdenken! 20 Praktiken der Philosophie“, weiter ging es mit „Harry Potter“ und „Die Anleitung Zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick.